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Vegetationszonen: Die Zone der Borealen Nadelwälder


Vegetationszone, borealer Nadelwald, nördliche Erdhalbkugel, immergrün, Taiga



Sibirische Taiga (Klett)


Verbreitung

Die Zone der Borealen Nadelwälder (boreal = nördlich) erstreckt sich in einem breiten Band rund um die nördliche Halbkugel und liegt im Bereich der subpolaren Breiten. Dabei umspannen in Eurasien die immergrünen Nadelwälder den gesamten Kontinent vom fernen Osten Russlands bis nach Skandinavien. Die westlicher gelegenen Wälder sind eher artenarm, doch nimmt die Artenzahl zu, je weiter man nach Osten vordringt.
Die borealen Wälder von Nordamerika werden von zahlreicheren Baumarten gebildet als die in Eurasien. Wegen der Nord-Süd-Ausrichtung der Nordamerikanischen Gebirgsketten erstrecken sich die Nadelwälder entlang der Bergrücken des amerikanischen Kontinents bis weit in die gemäßigte Zone hinein.
Die südlichsten Vorkommen der immergrünen Nadelwälder liegen an den Ostseiten der Kontinente, auf den Westseiten ist die Verbreitungsgrenze infolge warmer Meeresströmungen wesentlich weiter nach Norden verschoben.
Dabei ist die Vegetationszone des Borealen Nadelwaldes nur auf der Nordhalbkugel ausgebildet. Auf den entsprechenden Breitengraden der Südhalbkugel kann sich mangels Landmasse nicht das für diese Vegetationsformation charakteristische winterkalte Kontinentalklima einstellen.


Klima

Innerhalb dieser Vegetationszone ist das Klima durch lange, schneereiche Winter (im Inneren der Kontinente teilweise bis -70 °C) und kurze, meist kühle Sommer gekennzeichnet. Die Temperaturen steigen allenfalls vier Monate über 10 °C; die kalte Jahreszeit dauert sechs und mehr Monate.
Die Vegetationsperiode ist dementsprechend kurz, unter ungünstigen Bedingungen beträgt die Wachstumszeit nicht mehr als ein bis zwei Monate. Die Mittel der jährlichen Niederschlagssummen bewegen sich in den meisten Gegenden von 250 - 500 mm, wobei die Schneeanteile etwas geringer sind als die Regenanteile.
In weiten Bereichen ist auch in dieser Zone der Boden noch durch Dauerfrost beeinflusst und taut nur während der wärmeren Jahreszeit oberflächlich auf. Auch hier bilden sich große Überschwemmungsflächen, da die sommerlichen Schmelzwässer nicht in den Boden eindringen können.


Vegetation

Im Vergleich mit den Wäldern südlicherer Breitengrade sind die Borealen Wälder, die nach deren russischen Namen auch Taiga genannt werden, in Struktur und Vegetation sehr einheitlich. Die Pflanzenformation besteht aus Fichten, Kiefern, Lärchen, Tannen und Birken, ist aber sonst eher artenarm. Den spärlichen Unterwuchs bilden vor allem Zwergsträucher sowie Flechten und Moose. Die zum Teil geschlossenen Wälder werden polwärts immer lichter und sind außerdem von vielen Sümpfen und Mooren durchsetzt. Meist stehen Bäume desselben Alters dicht beieinander. Sie zeigen einen schmalen, spitzen Wuchs, der das Abrutschen der winterlichen Schneemassen erleichtert. Aufgrund des Dauerfrostbodens sind, bei einer Auftautiefe von einem halben bis einen Meter im Sommer, Fichten und Lärchen (als Flachwurzler) die bevorzugte Vegetation.


Quelle: Geographie Infothek
Autor: Susanne Heise
Verlag: Klett
Ort: Leipzig
Quellendatum: 2003
Seite: www.klett.de
Bearbeitungsdatum: 26.01.2006